Die Umtriebe einer Senatorin
In letzter Zeit schien es, als habe in punkto deutsche Kultur und Minderheit in Oberschlesien, die Oppelner Senatorin Prof.
Dr. Dorota Siimonides Kreide gegessen. Der Grund: Sie wollte das ihr verliehene Bundesverdienstkreuz nicht gef�hrden.
Jetzt, da sie es hat, sorgt sie f�r neuen Eklat. Sie will ein Buch �ber die Multikultur im Oppelner Oberschlesien
durchboxen. das die "Gazeta Opolska" als "Buch des Zankes" apostrophiert. Der als sehr gem��igt geltende deutsche
Sejm-Abgeordnete Henryk Kroll hat eine Ung�ltigkeitsverf�gung f�r den daf�r ausgeschriebenen Wettbewerb gefordert, da in der Jury von 16
Personen kaum zwei die deutsche Minderheit repr�sentieren". (Zu der sich fast ein Drittel in der Region bekennt). Kroll schreibt von
einer "sich geradezu in die Augen werfenden Diskriminierung der Deutschen."
Es setze sich- n�mlich das Konzept der Simonides durch, das "das Polentum der Region hervorhebt und die deutschen
Verdienste um seine Entwicklung schm�lern will, die deutsche Kultur des Oppelner Landes zur Dorfkultur degradiert, wie das in fr�heren
Jahren von ihr geschehen ist." Die neutrale polnische Juryvorsitzende Prof. Joanna Roztropowicz, eine �berzeugte Europ�erin, schreibt
von einem "einseitigen und polnozentrischen Buch" der Simonides. Kroll spielt auf ihre Vergangenheit an. Denn: Dorota Simonides,
Professorin von Nomenklaturagnaden, kommt aus der Blockfl�tenpartei SD (Demokratische Partei), die sie im Auftrag der Kommunisten jahrelang
im kommunistischen Sejm vertrat. Wer ihre Elaborate von damals las, wusste wie treu sie der "polnischen Staatsr�son" roter Pr�gung
diente.
Nach der "Wende" mauserte sie sich zur Liberalen in der UW (Freiheitsunion) und sie versuchte sich gar ais
Mittlerin zwischen Deutschen und Polen.
Als sie das Bundesverdienstkreuz erhielt gingen k�rbeweise von Protestbriefen nebst �bersetzten Ausz�gen aus ihrer
Publizistik im Berliner Bundespr�sidialamt ein. Deutsche Besucher in Oberschlesien m��ten sich denn die Frage stellen lassen, wer die
Frau zum deutschen Orden vorgeschlagen hat? Kurioserweise will sich dazu heute keiner bekennen.
Der Tr�ger der "Europamedaille" und frische Ehrenb�rger seiner Heimatstadt Oberglogau/Glogowek, Joachim G. G�rlich
meinte: "Wenn ich die Professorin gut verstehe, so betrachtet sie die deutschen Oberschlesier als so eine Art germanisierte Polen. Mich
w�rde interessieren ob die Dame dazu auch die vielen oberschlesischen Nobelpreistr�ger mit Konrad Bloch an der Spitze, den Schriftsteller
Hans Lipinsky-Gottersdorf (eigenlich von Poray -Lipinsky), der sich stolz als "preu�ischer Wasserpolacke" bezeichnete, den
Filmstar Georg Thomalla, die Kolaturs�ngerin Erna Sack, meine Komponisten Kollegen Michael Jary und G�nther Bialas sowie andere Promiente
der deutschen Kultur, z�hlt ? Aber vielleicht erfahren wir noch mal von ihr 'wissenschaftlich' untermauert, da� unser Eichendorff gar D�bowiejski
hie�. Von Europareife kann bei der Simonides nicht gesprochen werden. Sie lebt noch in alten Klischees. Eigentlich schade."
Gisbert Kockot
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